Besonders unter noch jungen Fahrern erfreut sich die Leistungsoptimierung des eigenen Autos großer Beliebtheit. Dabei fällt immer wieder der Begriff „Chiptuning“. Was aber wird genau darunter verstanden? Nachfolgend erläutern wir, wie es funktioniert und welche Dinge beachtet werden sollten.
Was wird unter Chiptuning verstanden?
Mit Chiptuning werden unterschiedliche Methoden bezeichnet, mit denen eine Veränderung der Motorelektronik erzielt wird. Nur sehr selten kommt es dabei zum einem Kompletttausch des Steuerchips. In den meisten Fällen wird ein weiterer Chip im Motor angebracht. Möglich ist allerdings auch eine bloße Neuprogrammierung der Software.
Was sind die ergänzenden Tuning-Chips?
Die neu verbauten Tuning-Chips bzw. Zwischenstecker lauten oftmals auf klingende Namen wie zum Beispiel „Tuning-Box“. Laut Produzenten können sie die Leistung um etwa 10 bis 30 Prozent steigern. Dabei ist positiv hervorzuheben, dass sie die Motoransteuerung nicht verändern, sondern lediglich Einflussgrößen wie unter anderem die Kraftstoffeinspritzung beeinflussen. Die Tuning-Chips verändern die vom Hersteller installierte Software grundsätzlich nicht, was bedeutet, dass sie im Regelfall rückgerüstet werden können. Darüber hinaus kommen vom Produzenten ergriffene Maßnahmen wie zum Beispiel Schutzprogramme weiterhin zur Geltung. Zu beachten ist jedoch, dass auf TuningChips zurückgegriffen wird, die speziell für das eigene Auto ausgelegt sind. Von Universal-Geräten sollte demzufolge Abstand genommen werden.
Chiptuning mit Hilfe einer Neuprogrammierung der Steuersoftware:
Diese Methode ist nichts anderes als eine Adaption der Steuersoftware, die gemäß dem individuellen Fahrverhalten und dem eigenen Auto angepasst wird. Manchmal wird sie auch als Kennfeldoptimierung bezeichnet und ist mit viel Zeitaufwand verbunden. Hinzu kommt, dass diese Variante in einer speziellen Werkstatt für Tuning-Aktivitäten durchgeführt werden muss. Im Gegensatz zu den Tuning-Chips ist die Neuprogrammierung des Steuergeräts im Regelfall deutlich effizienter. Die Nachteile sind jedoch der hohe Arbeitsaufwand und die daraus entstehenden Kosten. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass eine etwaige Rückrüstung nur in der Werkstatt durchgeführt werden kann. Dies liegt darin begründet, da schließlich eine Überschreibung von Parametern durchgeführt wurde und daher eine Neueinspielung erforderlich ist.
Die Auswirkungen sämtlicher Methoden machen sich durch eine deutliche Leistungsverbesserung bemerkbar. Die Motoreinstellungen werden dabei nicht schlicht aufgebohrt, sondern tatsächlich verbessert. Im Falle der Durchführung eines professionellen Chiptunings führt dies zu dem angenehmen Nebeneffekt eines sinkenden Spritverbrauchs. Daher wird das Chiptuning heutzutage auch Eco-Tuning genannt.
Wahl eines professionellen Anbieters:
In den einschlägigen Online-Auktionshäusern werden Tuning-Chips oftmals zu sehr niedrigen Preisen angeboten. Auf diese sollte nicht zurückgegriffen werden, da sie im besten Fall keinen positiven Effekt bewirken. Im schlechtesten Fall haben sie gravierende Auswirkungen, die mit hohen Folgekosten verbunden sind. Für ein professionelles Chiptuning sollte daher stets ein kompetenter Fachmann zu Rate gezogen werden. Ein vertrauenswürdiger Experte verwendet Markenprodukte wie unter anderem den Produzenten DTE-Systems. Außerdem sollte das Zubehör stets einer Gewährleistung unterliegen. Zu Beginn ist ein ausführliches Beratungsgespräch zu empfehlen, für das sich Tuner anbieten, die sich speziell mit Kennfeldoptimierungen beschäftigen.
Was bei Themen wie Herstellergarantie, Abnahme bzw. Versicherung zu beachten ist:
Unter den Produzenten von Fahrzeugen ist das Chiptuning nicht besonders beliebt. Insbesondere bei Neuwagenfahrer mit noch bestehender Herstellergarantie, sollte daher kontrolliert werden, welche Folgen für die Garantie ein etwaiger Eingriff mit sich bringt. Im Extremfall wäre es sogar möglich, dass sie gänzlich erlöscht.
Außerdem darf nicht auf eine Mitteilung an die Versicherung vergessen werden. Schließlich kann die durch das Chiptuning hervorgerufene Wert- und Leistungssteigerung zu einer Erhöhung der Prämie führen. Es ist daher empfehlenswert, das Versicherungsunternehmen schon vor dem Eingriff zu informieren, um nachher keine bösen Überraschungen zu erleben.
Bereits vor der Durchführung sollte das Vorhandensein eines Teilegutachtens sichergestellt werden. Dieses ist Voraussetzung für die Änderungsabnahme des Autos durch den TÜV bzw. der Dekra. Sollte das Teilegutachten nicht vorhanden sein, muss eine Einzelabnahme durchgeführt werden, die mit erheblichen Kosten verbunden ist. Diese können derart hoch sein, dass sie sogar über jene des Chiptunings hinausgehen. Angebote, die keine ABE beinhalten, sollten daher nicht in Anspruch genommen werden. Wird die Leistungssteigerung nicht zusätzlich im Fahrzeugschein protokolliert, besteht die Gefahr einer Erlöschung der Betriebserlaubnis. Dies hätte vor allem im Falle eines Unfalls herbe Auswirkungen auf den Versicherungsschutz.